forum Beendigung aller Formen von Armut

Einführung in das Thema

Kurzzusammenfassung

Mit der Beendigung von Armut beschäftigen sich die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung. Bis zum Jahr 2020 konnte eine größtenteils stetige Verbesserung in diesem Bereich festgestellt werden. Die COVID-19-Krise hat jedoch dazu geführt, dass zum ersten Mal in dieser Generation die Anzahl an Menschen, die in absoluter Armut leben, gestiegen ist. Im Jahr 2020 wurden zwischen 119 und 124 Millionen Menschen in die absolute Armut gedrängt.

Die Bekämpfung der Armut ist nicht ohne Grund das erste Ziel für nachhaltige Entwicklung (Englisch: Sustainable Development Goals, SDG): Die finanzielle Situation von Menschen weltweit ist entscheidend für ihre Bildungschancen, ihre Gesundheit und jeden weiteren Lebensbereich. Tückisch ist dabei, dass alle diese Faktoren nicht nur Konsequenzen von Armut, sondern auch gleichzeitig dessen Ursache sind. Vereinfacht gesagt: Je schlechter die Schulbildung einer Person, desto schlechter ihre Chancen und finanzielle Situation, desto schlechter die Schulbildung ihrer Kinder. Das hat zur Folge, dass sich die Armut oftmals weiter verstärkt. Dieses Phänomen, auch Teufelskreis der Armut genannt, lässt sich darin beobachten, dass die Ungleichheiten weltweit immer größer werden. Außer der COVID-Krise ist auch die Klimakrise ein verstärkender Faktor, der Ungleichheiten größer werden lässt und von Armut betroffene Menschen weiter benachteiligt. 

Insbesondere sind Frauen, Jugendliche und andere vulnerable Gruppen von Armut betroffen. Das verschlimmert deren Situation weiter, da außer der konkreten ökonomischen Herausforderung eine soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung mit Armut einhergeht. 

Punkte zur Diskussion

  • Es gibt einige Stimmen, die sich gänzlich gegen eine Unterstützung von Industriestaaten für Entwicklungsländer aussprechen und fordern, dass sich diese zurückziehen. Ist diese Position verständlich oder was kann ihr entgegnet werden?
  • Wie kann besonders die Subsahara-Region (afrikanische Staaten südlich der Sahara) in dem Kampf gegen Armut unterstützt werden?
  • Wie können privatwirtschaftliche Unternehmen, NGOs und andere Akteur*innen in den Prozess der Erreichung des SDGs 1 eingebunden werden?
  • Wie kann nicht nur die absolute Armut, sondern auch die relative Armut, die es auch in entwickelten Ländern, wie den USA oder Deutschland gibt, verringert werden?
  • Welche zusätzlichen Maßnahmen sollten in Bezug auf die wieder steigende Armut durch die Covid-19 Pandemie getroffen werden?
  • Wie kann klimabedingter Armut in Zukunft vorgebeugt werden?
  • Welcher Strategiewechsel muss vollzogen werden, damit das Ziel bis 2030 dennoch erreicht werden kann?

Einleitung

Es ist gerade einmal sieben Jahre her, dass die Resolution 70/1, die die SDGs in Kraft treten ließ, von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, und bereits jetzt ist absehbar, dass das erste Ziel 2030 nicht erreicht wird. SDG 1 fordert das Ende jeglicher Form von Armut, auf allen Kontinenten. Der jährliche Bericht des Generalsekretärs beschrieb bereits vor der COVID-19 Pandemie, dass die Erreichung des Zieles aufgrund einer zu geringen Abnahme der Armutszahlen unwahrscheinlich ist. In den letzten Jahrzehnten gab es nichtsdestotrotz große Sprünge hinsichtlich der Verminderung von extremer Armut. 2005 lebten rund 21 Prozent der Weltbevölkerung unter der internationalen Armutsgrenze. Bei der Verabschiedung der SDGs im Jahr 2015 lag der Anteil bei zehn Prozent, 2019 nur noch bei 8,4 Prozent. Allerdings hat die COVID-19 Pandemie die absolute Armut weltweit zum ersten Mal seit 1998 wieder steigen lassen. 2020 befanden sich ca. 120 Millionen Menschen mehr als noch 2019 unterhalb der absoluten Armutsgrenze, sodass ihr Anteil an der Weltbevölkerung auf 9,5 Prozent zunahm. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern und einen stetigen Rückgang der Armut zu gewährleisten, ist es notwendig, dass die Generalversammlung sich dieses Themas annimmt und an Lösungen arbeitet, um das Entwicklungsziel doch noch zu erreichen.

Hintergrund und Grundsätzliches

Zunächst zum Begriff der Armut. Dieser teilt sich grundsätzlich in zwei Kategorien: absolute und relative Armut. Um es mit den Worten des Begründers des ersten Begriffes, Robert Strange McNamara, zu sagen, sind die Menschen absolut arm, „die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen, der unsere durch intellektuelle Phantasie und privilegierte Verhältnisse geprägte Vorstellungskraft übersteigt“. In Zahlen ausgedrückt ist die internationale Armutsgrenze erreicht, wenn einer Person weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung steht. Relative Armut bedeutet dagegen eine Armut im Vergleich zum jeweiligen sozialen Umfeld eines Menschen. Dieser Begriff sagt über den tatsächlichen Lebensstandard einer Person nichts aus, sondern misst den Abstand ihres Einkommens zu dem gesellschaftlichen Standard.

In Industriestaaten gibt es auch absolute Armut, ein größeres Problem spielt dort aber relative Armut. So gilt eine Person in Deutschland als arm, wenn sie weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. In Deutschland waren es 2021 ungefähr 15 Prozent der Bevölkerung, die weniger als 14.109 € pro Kopf und pro Jahr zur Verfügung hatten und damit unter den Schwellenwert für die Armutsgefährdung fielen.

Abgesehen von einer rein monetären Betrachtungsweise von Armut spielt auch die Gesundheitsversorgung, der Zugang zu Bildungseinrichtungen und die Möglichkeiten zur Arbeit in das Verständnis von Armut rein. So berechnet das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Englisch: United Nations Development Program, UNDP) den mehrdimensionalen Armutsindex (Englisch: Multidimensional Poverty Index, MPI), der zehn Faktoren aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Lebensstandard einbezieht und so die Armut in mehr als 100 Ländern und für 5,7 Milliarden Menschen vergleicht.

Die Gründe für Armut können sehr verschieden sein. Der Mangel an Bildung ist ein ausschlaggebender. Durch Bildung ergeben sich Chancen für das weitere Leben des Einzelnen und durch Bildung wird auch die Entwicklung eines gesamten Landes vorangetrieben. Bewaffnete Konflikte und Gewalt spielen ebenfalls eine große Rolle für die Entstehung von Armut, wobei die beiden Elemente auch in Wechselwirkung zueinander stehen können. Bewaffnete Konflikte führen zu Vertreibung, Hunger, Krankheiten und der Zerstörung von Produktionsmitteln bzw. Agrarwirtschaft. Auf der anderen Seite kann dauerhaftes Leben in Armut zu Konflikten führen, die dann mit Waffengewalt ausgetragen werden. Ebenfalls hinterließ der Kolonialismus ausgebeutete Länder, die sich bis heute in Abhängigkeit zu ihren ehemaligen Kolonialmächten befinden, was besonders in Afrika zu sehen ist. Daneben spielen auch Krankheiten, Kindersterblichkeit und der Klimawandel in die Entstehung von Armut hinein.

Historisch gesehen befinden wir uns bereits auf einem Höhepunkt der Armutsbekämpfung. In den 1820er Jahren befand sich mit über 80 Prozent der allergrößte Teil der Weltbevölkerung in extremer Armut und nur ein sehr geringer Anteil der Menschheit hatte einen „guten“ Lebensstandard. Mit der industriellen Revolution und dem global steigenden Wirtschaftswachstum in den letzten 200 Jahren wurde die Anzahl der Menschen, die in Armut leben, also drastisch reduziert. Und dennoch ist es inakzeptabel, dass fast jeder zehnte Mensch auf der Erde in extremer Armut lebt.

Aktuelles

Auch in den letzten zwei Jahrzehnten konnte ein beträchtlicher Fortschritt in der Bekämpfung von Armut verzeichnet werden. 1990 lebten 36 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, 2015 waren es zehn Prozent. Das Millenniumsziel Nummer 1, das ebenfalls auf die Verringerung der Anzahl an Menschen, die in extremer Armut leben, abzielte, wurde damit erreicht. Bei der Nachfolge der Millenniumsziele, den SDGs, steht die Bekämpfung von extremer und multidimensionaler Armut wieder an erster Stelle. Ebenfalls unter dieses Ziel fallen: Die Einsetzung von Systemen zur sozialen Absicherung, das gleiche Recht für alle auf wirtschaftliche Ressourcen, ein Existenzminimum, sowie Zugang zu Eigentum und finanziellen Dienstleistungen, die Förderung der Belastbarkeit von Schutzbedürftigen gegen klimatische, ökonomische oder soziale Katastrophen und die Förderung von Gesetzgebungen und rechtlichen Rahmen, die gender-sensitiv und gut für arme Menschen sind.

 

Die beiden Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, die am stärksten an der Erreichung des Zieles arbeiten, sind das UNDP und das Kinderhilfswerk UNICEF (United Nations International Children‘s Emergency Fund). Weil 50 Prozent der Menschen, die in extremer Armut leben, unter 18 Jahre alt sind, setzt sich auch das UN-Kinderhilfswerk in großem Ausmaß gegen Armut ein. Kinder und Jugendliche sind nicht nur besonders anfällig für Armut, diese kann sich auch verheerend und lebenslang auf sie auswirken. Dagegen hilft das UNDP eher übergeordnet und versucht, die Bekämpfung von Armut mit den anderen Entwicklungszielen der von absoluter Armut betroffenen Länder zu verknüpfen. Es soll erreicht werden, dass die ärmeren Bevölkerungsschichten einen größeren Vorteil im Gesamtkontext der Entwicklung des Landes erhalten. So arbeitet das UNDP an der Erreichung des SDG 1 in aktuell 120 Ländern, verteilt auf fast 1300 Projekte und mit einem Budget von über 3,6 Milliarden US-Dollar. 

Auf Ebene der Zivilbevölkerung gibt es ebenfalls einige Organisationen, die sich mit dem Thema Armut auseinandersetzen. So spielen Nichtregierungsorganisationen (Englisch: Non-Governmental Organisations, NGOs), wie Oxfam, ONE oder Care ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Überwindung von Armut.

Für die Messung des Fortschritts der Umsetzung der SDGs veröffentlicht der Generalsekretär jährlich einen Bericht. In allen Berichten zwischen 2015 und 2019 wurde der Fortschritt der letzten Jahrzehnte herausgestellt und gleichzeitig aufgezeigt, dass es noch deutlich an Arbeit bedarf, wenn das Ziel bis 2030 erreicht werden soll. 

Der Fokus der Berichte lag bisher auf der Implementierung von Systemen zur sozialen Absicherung, da in dieser Richtung noch viel Handlungsbedarf besteht. Gemeint ist die Absicherung und Unterstützung von z.B. Arbeitslosen, Menschen mit Behinderungen und Rentner*innen. So zeigen die Berichte auf, dass 2016 weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung – gerade einmal 45 Prozent – effektiv von einem sozialen System abgesichert waren. Die Folgen dieser unzureichenden sozialen Absicherung wurden durch die anhaltende COVID-19-Pandemie zuletzt schmerzhaft aufgezeigt.  Ganz besonders litten die informelle Wirtschaft und die Beschäftigten in prekären Arbeitsverhältnissen unter den Auswirkungen der weitgehenden Schließung öffentlicher Räume. Dies betraf überdurchschnittlich viele Jugendliche und Frauen.  

In den Jahren 2017-2019 wurde speziell die Stärkung des Katastrophenschutzes und der Katastrophenhilfe hervorgehoben. Grund dafür waren schwere Hurrikans, die 2017 die Vereinigten Staaten von Amerika und die Karibik trafen und einen Schaden von über 300 Milliarden US-Dollar hinterließen. Durch den Klimawandel dürften in der Zukunft solche Extremwetterereignisse sowie Dürreperioden und Ernteausfälle in der Landwirtschaft verstärkt zu klimabedingter Armut führen. Der Bericht von 2021 warnt ausdrücklich davor, bereits erreichte Entwicklungsfortschritte in diesem Bereich durch die Pandemie zu gefährden. Zudem fordert er die Staatengemeinschaft auf, neue Katastrophenvorsorgestrategien  zu entwickeln.

Der amtierende Generalsekretär António Guterres gibt in dem Bericht von 2021 die Prognose ab, dass im Jahr 2030 noch 7 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut leben werden und somit das Ziel, Armut vollständig zu besiegen, nicht erreicht wird.

Probleme und Lösungsansätze

Auch wenn das Ziel nach momentanen Prognosen nicht erreicht wird, könnte momentan von sieben Prozent ausgegangen werden. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf extreme Armut. Das bedeutet, dass, nur weil eine Person nicht von extremer Armut betroffen ist, sie noch lange kein komfortables Leben hat. Außerdem ist der Wert ein Durchschnitt für den gesamten Globus. Wenn nun aber die unterschiedlichen Regionen der Welt angeschaut werden, wird deutlich, dass Armut in Subsahara-Afrika das größte Problem darstellt. Gut beobachtbar ist dies, wenn man sich die Karte des Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) anschaut. Auch in Zahlen wird ein drastisches Ungleichgewicht bezüglich der Subsahara-Region und dem Rest der Welt ersichtlich. So haben alle Teile der Welt, inklusive der besonders stark von Armut geplagten Regionen Südasien und Ostasien & Pazifik, über die letzten Jahrzehnte eine sehr positive Entwicklung durchgemacht. So fiel der Anteil von Menschen in extremer Armut in der letztgenannten Region im Jahr 2015 von 62 Prozent 1990 auf 2,3 Prozent. Dagegen machte die Subsahara-Region in der gleichen Zeitspanne lediglich eine Positiventwicklung von 11 Prozentpunkten und erreichte im selben Jahr 41 Prozent. Damit ist sie die mit Abstand am stärksten von extremer Armut betroffene Region weltweit.

Nicht nur im internationalen Vergleich, sondern auch innerhalb der Region gibt es extreme Ungleichheiten in der Verteilung von Armut und Reichtum. Dies ist z.B. zu sehen in Südafrika, wo der Unterschied zwischen arm und reich mit der Herkunft einer Person korrespondiert. Es gibt wenige reiche und viele sehr arme Menschen, die in den Townships um die großen Städte herum leben.

Lösungsansätze für die Bekämpfung von Armut finden sich in den SDGs selbst, denn nur durch die Verfolgung der anderen Ziele kann auch das erste erreicht werden. So spielen für das Zurückdrängen von Armut die SDGs 3, 4, 8 und 13 eine wichtige Rolle, die sich mit Gesundheit, Bildung, Wirtschaftswachstum und Klima beschäftigen.

Fehlt es an einer guten Gesundheit, führt das, soweit überhaupt eine Arbeitsmöglichkeit besteht, zu Arbeitsausfall. Vor allem aber bestehen mehr Gesundheitsausgaben, die aufgrund der fehlenden öffentlichen Gesundheitsabsicherung meistens selbst getragen werden müssen.

Ebenfalls ist eine umfangreiche Bildung, die in frühen Jahren beginnt, unausweichlich, um Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen. Dies ermöglicht einen Aufstieg aus der Armut, in die sie hineingeboren wurden und kann ebenfalls das Abrutschen in eine prekäre Lage verhindern.

SDG 8 zielt auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ab. Dieses beruht auf vernünftig entlohnter Arbeit bzw. Arbeit, die ein Existenzminimum sichert. Das Wachstum muss so gestaltet werden, dass es den Bedürfnissen der Menschen Rechnung trägt.

Sowohl auf internationaler und transnationaler Ebene, wie z.B. durch das UNDP, als auch auf nationaler Ebene gibt es viele Programme zur Entwicklungshilfe, die auch auf die Verringerung von Armut ausgerichtet sind. Dass dennoch ein Handlungsbedarf der Generalversammlung besteht, ergibt sich schon daraus, dass alle Prognosen darauf hinweisen, dass das SDG 1 nicht erreicht wird. Zu denken ist nicht nur an die Förderung weiterer Programme, sondern auch an die Umstellung bestehender politischer und wirtschaftlicher Praktiken, die eine Entwicklung der Länder zugunsten von Menschen, die mit Armut zu kämpfen haben, momentan verhindern.

Hinweise zur Recherche

Bei der Recherche empfiehlt es sich, vorrangig direkte Quellen der UN zu nutzen. So liefern beispielsweise die jährlichen Berichte des Generalsekretärs zahlreiche Hinweise zu aktuellen Problemen sowie der Entwicklung der SDGs. Der „SDG-Tracker“, „UN-Stats“ oder „Our World in Data“ liefern aktuelle Zahlen zur Entwicklung der absoluten Armut sowie zu den Messfaktoren multidimensionaler Armut. Ebenfalls hilfreich zur Erfassung der Lage im eigenen Land kann sein, sich den HDI oder den Gini-Koeffizienten anzuschauen. Diese beschreiben den Grad der menschlichen Entwicklung bzw. die Ungleichheit innerhalb eines Landes oder einer Region.
Nicht zuletzt hilft ein Blick auf die Webseiten von Nichtregierungsorganisationen und Bündnissen wie beispielsweise der Welthungerhilfe, Aktion Deutschland Hilft oder Oxfam.

Lexikon

Absolute Armut wird an der von der Weltbank definierten Grenze von 1,90 US-Dollar pro Tag festgemacht, die eine Person zur Verfügung hat. In der Resolution zu den SDGs steht noch der Wert von 1,25 US-Dollar, was daran liegt, dass die Weltbank diesen Wert im zwischenzeitlich angehoben hat.

Die Millenniums-Entwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) sind die Vorgängerziele der SDGs, die aus der 55. Generalversammlung der Vereinten Nationen hervorgingen. Sie wurden 2000 beschlossen und sollten 2015 erreicht sein.

Bei der Messung von multidimensionaler Armut werden verschiedene Indikatoren aus Bildung, Gesundheit und Lebensstandard betrachtet, um einen breiteren Begriff von Armut abzudecken.

Relative Armut bezieht sich auf die statistischen Einkommenswerte einer Gesellschaft. Meistens wird auf das Verhältnis zwischen dem individuellen Einkommen einer Person im Vergleich zum Durchschnittseinkommen abgestellt. Hier werden auch die Einkommen und Lebenshaltungskosten innerhalb einer Gesamtbevölkerung berücksichtigt.

Townships werden die während der Rassentrennungspolitik in Südafrika entstandenen Wohnsiedlungen für People of Colour genannt.

Der Human-Development-Index (HDI) der Vereinten Nationen ist ein Indikator zur Messung von Wohlstand und Fortschritt. Er wird jährlich im UN-Human-Development-Report veröffentlicht und setzt sich aus mehreren Faktoren wie bsp. Nationaleinkommen, Lebenserwartung und Dauer der Ausbildung zusammen. Kritisiert wird der HDI oftmals für seinen Fokus auf das Einkommen der Menschen und die Nichtberücksichtigung ökologischer Faktoren.

Der Gini-Koeffizient ist ein statistisches Standardmaß zur Messung von Ungleichverteilungen des Einkommens oder Vermögens innerhalb einer Gesellschaft. Die Werte bewegen sich dabei auf einer Skala von 0-1, wobei ein hoher Wert nahe 1 für eine große Ungleichverteilung steht, wohingegen ein Wert nahe 0 ein Indiz für eine gleiche Verteilung des Einkommens-oder Vermögens in einer Gesellschaft ist. 

Quellenangaben und weiterführende Links
 

  • Daten zum SDG 1 (Englisch): https://unstats.un.org/sdgs/report/2021/goal-01/ 
  • Bericht des Generalsekretärs zum SDG 1, Stand 2021: https://sustainabledevelopment.un.org/sdg1
  • UNDP, https://www.undp.org/content/undp/en/home/ - Die Website des UNDP (Englisch).
  • UNDP, http://hdr.undp.org/en/2019-MPI - Der globale multidimensionale Armuts Index (MPI) des UNDP (Englisch.)
  • Die Weltbank, https://www.worldbank.org - Die Website der Weltbank (Englisch).
  • Wikipedia, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Index_der_menschlichen_Entwicklung - Der Index menschlicher Entwicklung (Deutsch).
  • World Vision Institut, http://www.armut.de - Eine Website über Armut des World Vision Instituts (Deutsch).
  • Our World In Data, Measuring progress towards the Sustainable Development Goals, https://sdg-tracker.org - Der SDG Tracker, der den Fortschritt in der Umsetzung der SDGs verfolgt (Englisch).
  • Gemeinsam handeln, Armut beseitigen, https://www.bmz.de/de/themen/armut/index.html - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu Armut (Deutsch).
  • 2030-Watch, https://www.2030-watch.de/sdg/armut/ - 2030-Watch stellt die Umsetzung der SDGs in Deutschland dar (Deutsch).
  • BPB, Armut, 01.07.2017, https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52680/armut , Zahlen und Fakten zur Armut von der Bundeszentrale für politische Bildung (Deutsch).
  • Statistiken zu extremer Armut: https://ourworldindata.org/extreme-poverty
  • Entwurf der SDG-Resolution: https://www.un.org/depts/german/gv-69/band3/ar69315.pdf 
  • Klimawandel und Armut: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/armut/der-klimawandel-und-die-armut/ 
  • Statistiken zur Armut in Deutschland https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Lebensbedingungen-Armutsgefaehrdung/_inhalt.html

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