forum Nachfolgeabkommen des Pariser Abkommens

Einführung in das Thema

Eine Einführung zum Thema finden Sie hier. Unten finden Sie schon einmal ein kurzen Abriss. Da die Vertragsstaatenkonferenz nur ein einziges Thema bearbeitet, sollten die Positionspapiere der Delegierten sich zwischen 600 und 1.000 Wörtern bewegen. Außerdem sollten Arbeitspapiere entsprechend mindestens sechs Präambelabsätze und zehn operative Absätze beinhalten.

 

Klimaschutz - wer hierbei nur an “grüne” Nichtregierungsorganisationen (NGOs) denkt, die sich für Windkraft und weniger Fleischkonsum einsetzen, hat das Thema noch nicht auf dem internationalen Parkett kennengelernt. Die Erde unterliegt seit ihrer Entstehung Schwankungen im Klima. So erwärmte sie sich nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 10.000 Jahren um 4 bis 5°C, was für große Veränderungen auf dem gesamten Planeten sorgte.

Mit der intensiven Kohlekraftnutzung, dem Verbrennen von Benzin, Kerosin und anderen Treibstoffen und nicht zuletzt der Massenviehzucht hat sich der Einfluss des Menschen auf das Klima in den letzten 150 Jahren drastisch gesteigert. Heute wird gemessen an dem vorindustriellen Niveau ein Vielfaches an Gasen in die Atmosphäre gepumpt und diese haben Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre. Das klassische Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) sorgt dafür, dass die Wärme der Sonne, die von der Erde teilweise reflektiert wird, erneut in der Atmosphäre reflektiert wird und somit die Erde weiter aufheizt, da sie weniger in den Weltraum zurückgeworfen wird. Dies nennt man den Treibhauseffekt.

Es gibt allerdings auch andere Gase, die zur Klimaerwärmung beitragen, wie beispielsweise Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O). Diese Gase haben im Vergleich zu CO2 wesentlich stärkere Auswirkungen auf das Klima, weshalb man alle klimaschädigenden Gase in ein CO2-Äquivalent umrechnet. Da CH4 25 mal so stark wie CO2 auf das Klima wirkt, wird der Ausstoß von 1kg in 25kg CO2-Äquivalent umgerechnet, bei N2O ist es ein Faktor von 298. So kommt es, dass der Mensch nach aktuellen Schätzungen einen Bruchteil der Zeit braucht, um das Klima des Planeten um insgesamt 4 bis 5°C aufzuwärmen, nämlich lediglich 100 Jahre - die bereits begonnen haben.

Auch wenn das Klima sich in unseren Augen nicht stark verändert, hat bereits ein winziger Anstieg der Temperatur verheerende Auswirkungen. So schmelzen an den Polen, in Gebirgen und vor allem in Grönland Gletscher, die schon seit mehreren tausend Jahren bestanden. Durch die freiwerdenden Wassermassen stieg der Meeresspiegel jährlich im Zeitraum von 1993 bis 2010 um durchschnittlich 3,2 mm im Jahr, Tendenz steigend. Küsten und Inseln liegen allerdings nur wenige Zentimeter über dem Meeresspiegel, weshalb bis 2100 der Lebensraum von 3,1% der Weltbevölkerung durch Überschwemmungen bedroht sein könnte.

Auch Inlandsüberschwemmungen durch das Schmelzen von Gebirgsgletschern häufen sich, da die Flüsse vor allem in der gemäßigten Klimazone durch ihr neues Volumen in Kombination mit starkem Regenfall schnell über ihre Ufer treten. In den subtropischen und tropischen Gebieten der Erde dagegen trocknen durch immer heißere, trockenere Sommer und den vermehrten Wasserbedarf durch die wachsende Bevölkerung immer mehr Süßwassergewässer wie Flüsse und Seen aus. Das führt schon heute zu weitreichenden Hungersnöten, vor allem auf dem afrikanischen und dem asiatischen Kontinent.

Durch den Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre wird aber nicht nur das Klima beeinflusst, sondern auch der pH-Wert der Ozeane. So geht man in Kombination mit der Überfischung der Ozeane davon aus, dass bis 2050 kommerzieller Speisefischfang so gut wie unmöglich sein wird. Fisch ist allerdings für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung die wichtigste Eiweißquelle, vor allem in Küstengebieten und auf Inseln, deren Nahrungssicherheit durch den Anstieg der Meeresspiegel schon bedroht ist.

Ein weiteres Problem ist die Zerstörung der Ozonschicht durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs), die heutzutage vor allem in Kühlmitteln enthalten sind. Durch die Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft konnte die Belastung durch FCKWs glücklicherweise deutlich reduziert werden, sodass das Ozonloch seit 2006 kleiner wird. Ozon schützt alle auf der Erde lebenden Organismen vor kurzwelliger, energiereicher Strahlung aus dem Weltall und durch seinen Abbau steigt das Risiko für Mutationen bei Organismen, die den Strahlen ausgesetzt sind, was unter anderem für hohe Krebsraten bei Menschen und Tieren sorgt.

Der Klimawandel birgt ein besonderes Risiko für Katastrophen wie starke Überschwemmungen, langanhaltende Dürren und durch die Luftveränderungen auch Hurrikane und Orkane, die zuvor nie dagewesene Herausforderungen an die Staatengemeinschaft stellen.

Obwohl der wissenschaftliche Konsens eindeutig sagt, dass der Klimawandel und andere Veränderungen der Atmosphäre und deren Auswirkungen durch den Menschen entstanden sind, gibt es in einigen Regierungen Klimakritiker*innen, die meinen, dass die beobachteten Phänomene Teil der normalen Temperaturschwankungen der Erde sind. Sie halten deshalb Bemühungen, um diese Veränderungen zu stoppen, für sinnlos und schädlich für die Wirtschaft. Es ist deshalb umso schwieriger, als Staatengemeinschaft gegen den Klimawandel vorzugehen und die erwähnten Katastrophen zu vermeiden bzw. ihren Schaden zu begrenzen. Aufgrund der zunehmenden Wichtigkeit halten die Vereinten Nationen jedoch seit etwa dreißig Jahren Verhandlungen über internationale Klimapolitik ab.

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Papiere 1 bis 25 von 83.
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