forum Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Konsummuster

Einführung in das Thema

1. Kurzzusammenfassung

Der Konsum von Gütern ist Motor der Weltwirtschaft und sichert hierdurch die Lebensgrundlage der beschäftigten Menschen. Allerdings zerstört die nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen Umwelt und Klima sowie begrenzte Rohstoffvorkommen und gefährdet durch unwürdige Arbeitsbedingungen die Menschenrechte. Der globale Material-Fußabdruck ist zuletzt massiv gestiegen, da die höhere Ressourceneffizienz in den sogenannten Industrieländern einem höheren Materialbedarf durch steigenden Konsum in insb. aufstrebenden sogenannten Schwellenländern gegenübersteht. Auch Subventionen für fossile Brennstoffe, hohe Abfallraten von Nahrungsmitteln und ein steigendes Gesamtmüllaufkommen sind nach wie vor wachsende Probleme. Das SDG 12 “Nachhaltiger Konsum und Produktion” (Sustainable Consumpotion & Production, SCP) möchte dem begegnen, wofür zuletzt das 10-Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production Patterns (10YFP) durch die UN implementiert wurde. Einem Zwischenfazit in 2017 zufolge konnte es jedoch nur Teilerfolge in wenigen Bereichen und teilweise sogar eine Verschlechterung erreichen. Das Framework läuft im Dezember 2022 aus, sodass neue Maßnahmen und Wege nötig sind, um die aktuellen Trends umzukehren, die weltweite Ressourceneffizienz zu steigern, ein Lebenszyklusmodell für die Wirtschaftstätigkeit zu entwickeln und die internationale Zusammenarbeit zur Erreichung des SCP zu verbessern.

 

2. Punkte zur Diskussion

  • Wie ist das Fazit nach zehn Jahren 10YFP - hat das Framework seine Ziele erreichen können? Wenn ja, welche Elemente des Framework waren hierfür ausschlaggebend und können der Staatengemeinschaft auch für zukünftige Vorhaben empfohlen werden, welche haben nicht funktioniert und wodurch sollten sie ersetzt werden?
  • Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um einen nachhaltigeren Konsum zu fördern?
  • Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um eine nachhaltigere Produktion weltweit zu fördern?
  • Wen treffen Maßnahmen wie Steuern oder Verbote zur SCP-Förderung am meisten? Wie kann die internationale Staatengemeinschaft entweder eventuelle Preissteigerungungen verhindern oder welche Mechanismen möchte sie den Mitgliedsstaaten ans Herz legen, um diese sozial abzufangen?
  • Wie kann dem Widerspruch im Elektronikkonsum begegnet werden - einerseits dem (teils sinnvoll) steigenden Bedarf und andererseits den begrenzten Ressourcen? Welche Rolle kann eine Kreislaufwirtschaft spielen, in der der Wirtschaft Kapital und Rohstoffe nicht entzogen, sondern stets wieder zugeführt werden?

 

3. Einleitung

Na, heute schon einen Kaffee oder Tee getrunken? Sich morgens Klamotten angezogen? Einen Laptop genutzt, um diesen Gremientext zu lesen? Mit absoluter Sicherheit haben Sie heute schon konsumiert, denn für den uns bekannten Lebensstandard ist ein gewisser Konsum allgegenwärtig. Dass ihm dabei immer auch eine Produktion vorausgeht, die Ressourcen nutzt, vergessen wir dabei oft - seien es die abgebauten Rohstoffe oder die menschliche Zeit und Arbeit, die in das Produkt geflossen sind.

Alles in allem nimmt der weltweite Konsum in den letzten Jahrzehnten stetig zu. So stieg der weltweite Bedarf an natürlichen Ressourcen 2000 bis 2017 um ganze 40%. Grund hierfür sind einerseits das Wirtschaftswachstum und dessen Auswirkung auf den Lebensstil - wer in einer starken Wirtschaft mehr verdient, konsumiert auch mehr - und andererseits das massive globale Bevölkerungswachstum. Diesem Anstieg stehen allerdings begrenzte natürliche Rohstoffvorräte, ein begrenztes CO2-Budget und der weltweite Anspruch, allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen, gegenüber. Wir können also nicht endlos weiter wie bisher konsumieren, sondern müssen nachhaltige Formen des Konsums finden und fördern - eine Aufgabe, der Sie sich als Sozialentwicklungskommission annehmen werden.

 

4. Hintergrund und Grundsätzliches

Warum müssen wir überhaupt konsumieren?

Kate Raworth, eine britische Wirtschaftswissenschaftlerin, veröffentlichte 2012 ihre Theorie einer alternativen Wirtschaftsform zur jetzigen freien Marktwirtschaft, die sie “Donut-Ökonomie” nannte. In ihrer Theorie berücksichtigte sie im Gegensatz zur theoretischen Grundlage des jetzigen globalisierten Kapitalismus die planetaren Grenzen und erlegte dem Wirtschaftswachstum eine äußere Begrenzung auf. Um weiterhin fortbestehen zu können, darf die Wirtschaft also eine gewisse Schwelle der Ressourcennutzung natürlicher Rohstoffe nicht überschreiten, das Wirtschaftswachstum hat also eine äußere, kreisförmige Begrenzung für ökologische Nachhaltigkeit. Viel spannender ist allerdings die Untergrenze, die Raworth für das Wirtschaftswachstum sieht, also die innere Begrenzung des dann entstehenden Donuts (s. Bild): Die soziale Nachhaltigkeit. Hier geht es um die Grundversorgung mit Lebensmitteln, um Gesundheit durch bspw. eine sichere Unterkunft, um Teilhabe und Bildung - also all das, was allen Menschen weltweit als Grundrecht zur Befriedigung der Grundbedürfnisse zusteht. Um allen Menschen eine Teilhabe an der Wirtschaft (ergo eine Lohnarbeit unter würdigen Bedingungen) zu ermöglichen, ist also eine gewisse Wirtschaftsleistung und mit ihr ein gewisser Konsum notwendig. Das liegt vor allem daran, dass unsere Wirtschaft schon seit der Steinzeit auf einer starken Arbeitsteilung basiert: Man baut nicht mehr selber alle Lebensmittel an, stellt die eigene Bekleidung her und baut seine eigenen Werkzeuge, sondern trägt seinen spezialisierten Teil (bspw. als Schneider*in) bei und erhält alles andere aus der geltenden Tauschwirtschaft. Kurzum: Ohne ein Mindestmaß an Konsum kommt die Menschheit nicht aus.

 

Was macht Konsum nachhaltig?

Wenn wir also schon konsumieren müssen, um einen Mindestlebensstandard halten zu können und andererseits die äußere Grenze des Donuts nicht überschreiten wollen, so müssen wir eine nachhaltige Form des Konsums finden. Dabei kann man zwischen der ökologischen Nachhaltigkeit, der sozialen Nachhaltigkeit und der ökonomischen Nachhaltigkeit unterscheiden (s. Lexikon).

Was das im Einzelnen bedeutet, haben die Vereinten Nationen als Nachhaltiges Entwicklungsziel 12 (Sustainable Development Goal 12, SDG 12) in diversen Unterpunkten definiert:

 

Auf welchen Ebenen diese Unterziele angegangen werden müssen, wird durch den Titel des SDG 12 deutlich: “NACHHALTIGE KONSUM- UND PRODUKTIONSMUSTER SICHERSTELLEN“. Es soll also sowohl auf seiten der Verbraucher*innen der nachhaltige Konsum gefördert und der nicht nachhaltige Konsum erschwert, als auch auf Seite der Unternehmen durch entsprechend verantwortungsvolle Produktion ein nachhaltiges Angebot sichergestellt werden. Oft sieht man dabei auch die Abkürzung “SCP”, kurz für den englischen Titel des SDG (Sustainable Consumption and Production), die alle Programme und Maßnahmen zur Förderung des Entwicklungsziels benennen soll. Dieses Ziel haben sich die Vereinten Nationen als Teil ihrer großen sogenannten Agenda 2030 gesetzt, als 2015 die Nachhaltigen Entwicklungsziele als Nachfolger der Milleniums-Entwicklungsziele beschlossen wurden.

 

5. Aktuelles

Wie können diese nachhaltigen Formen von Konsum Realität werden?

Nachhaltiger Konsum und Produktion fanden bei den Vereinten Nationen erstmals 2002 Erwähnung, als diese SCP als einen von drei Pfeilern von nachhaltiger Entwicklung in ihrem Johannesburg Plan of Implementation anerkannten. Die entschlossene Förderung von SCP begann allerdings erst durch seine Anerkennung als Nachhaltiges Entwicklungsziel 2015.

Um die Umsetzung von SCP voranzutreiben, entschlossen sich die Vereinten Nationen schon lange vor ihrer Anerkennung als SDG bereits im Jahr 2012 auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro zu einem 10-Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production Patterns (10YFP), das schließlich durch die Generalversammlung bestätigt wurde (A/RES/67/203). Dieses bildete den Rahmen für sechs Programme, die in den Bereichen Nachhaltiges Beschaffungswesen, Konsument*inneninformation für SCP, Nachhaltiger Tourismus, Nachhaltiger Lebensstil und Bildung, Nachhaltige Gebäude und Bau sowie Nachhaltige Ernährungssysteme angesiedelt waren. Das Rahmenprogramm sollte auf globaler, regionaler und nationaler Ebene Aktivitäten initiieren und unterstützen, die auf eine verstärkte Einführung nachhaltiger Konsumweisen und Produktionsweisen weltweit abzielten. Eine bedeutende Rolle kommt hierbei dem UNEP (United Nations Environmental Programme) zu, das nicht nur das Sekretariat stellt, sondern auch die Auswahl geeigneter Aktivitäten zur Förderung auswählt. Teil des Rahmenprogramms war auch ein von der UNEP verwalteter Treuhandfonds, der die Umsetzung des SCP fördern sollte und durch freiwillige Beiträge gespeist wurde.

2016 veröffentlichte das Sekretariat des 10YFP ein Set an Indikatoren, um den Erfolg des Rahmenprogrammes messen zu können und betonte erneut die vier Ziele des Rahmenwerkes:

​​(i) allen Beteiligten das Teilen von Informationen und Wissen über SCP zu ermöglichen

(ii) Die Schaffung von Kapazitäten für und Zugangserleichterung zu finanzieller und technischer Unterstützung durch einerseits finanzielle Mittel aus dem Treuhandfonds und andererseits die Vernetzung über die Plattform

(iii) Die Veränderung hin zu SCP zu beschleunigen und regionale sowie nationale Maßnahmen und Initiativen zu unterstützen

(iv) zur Ressourceneffizienz beizutragen sowie das Wirtschaftswachstum von ökologischer Zerstörung und dem Ressourcenabbau zu entkoppeln, während sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen geschaffen werden, um Armut zu verringern und Wohlstand zu teilen.

 

2017, also fünf Jahre nach Implementierung des 10YFP, erfolgte der Zwischenbericht des Sekretariats, im Zuge dessen auch eine Umbenennung in das “One Planet Network” erfolgte, um den Plattformcharakter des Rahmenprogrammes stärker hervorzuheben. Gemäß seiner 10-jährigen Laufzeit endet das Rahmenprogramm im Dezember 2022, wobei bisher keine Verlängerung oder Neuauflage beschlossen wurde.

 

6. Probleme und Lösungsansätze

Ein Blick zurück für den Blick nach vorne

Jetzt wo das Rahmenprogramm ausläuft, stellt sich der internationalen Staatengemeinschaft die Frage, wo die Umsetzung von SCP heute steht und Anknüpfungspunkte und Mechanismen des 10YFP sich auch für zukünftige Anstrengungen bewährt haben - oder eben nicht. Ein Blick in den oben erwähnten Zwischenreport zeigt beispielsweise, dass vielen der hierfür interviewten Expert*innen die produktionsorientierte Herangehensweise im bisherigen Framework zu kurz kam. Konsumorientierte Programme wollen beispielsweise Kunden zum Kauf von Kleidung ohne giftige Färbestoffe bewegen (d.h. die giftig gefärbte Hose bleibt im Regal), während produktionsorientierte Programme die produzierenden Unternehmen direkt ansprechen sodass diese gar nicht erst giftige Stoffe in manchen Kleidungsstücken verwenden (d.h. es gibt keine giftig gefärbte Hose im Regal). Als explizit fehlende Bereiche nennt der Zwischenbericht die Agrarökonomie und die Problematik von Abfall. Außerdem litt auch das 10YFP wie viele UN-Programme unter einem Mangel an finanzieller Unterstützung. Lobend hervorgehoben wird ein Handbuch, das den auf nationaler Ebene für die Umsetzung von SCP zuständigen Personen ganz konkrete Tipps und Informationen geben soll, wie sie in ihrer Arbeit erfolgreich sind.

 

Kurzum litt das Framework laut Zwischenbericht also an einer teilweise falschen Prioritätensetzung (Konsum vs. Produktion), der Auslassung wichtiger Themen (Agrarökonomie, Abfall) und Unterfinanzierung. Nutzen Sie diese Erfahrungen gerne für Ihre Gremienarbeit zur weiteren Förderung von SCP!

 

Die Problematik des Elektronikkonsums

Ein weiteres Problem, das immer drängender wird, ist der höhere Konsum von elektronischen Geräten, die besonders ressourcenintensiv sind und zahlreiche sehr seltene Rohstoffe (insb. seltene Erden) nutzen. Besonders problematisch ist das, weil der Bedarf an elektronischen Geräten nicht nur insgesamt massiv steigt, sondern oft auch sinnvoll steigt - denken wir nur an deren Rolle in der Medizin, Landwirtschaft oder neuen Bildungswegen. Diese elektronischen Geräte sind also in gewissem Umfang nötig, um auch Menschenrechte zu fördern und zu erhalten, sodass eine einfache Beschränkung des Konsums oft nicht realistisch ist. Wie also kann diesem Widerspruch begegnet werden - einerseits dem (teils sinnvoll) steigenden Bedarf und andererseits den begrenzten Ressourcen? Welche Rolle kann eine Kreislaufwirtschaft spielen, in der der Wirtschaft Kapital und Rohstoffe nicht entzogen, sondern stets wieder zugeführt werden?

 

Die Grundsatzdebatte: Wie kann nachhaltiger Konsum sozialverträglich gefördert werden?

Sie können sich als Sozialentwicklungskommission auch stärker auf die Grundsatzfrage konzentrieren, wie ein nachhaltiger Konsum sozialverträglich zu erreichen ist. Nachhaltiger Konsum auf Verbraucherseite beinhaltet unter anderem die Konsumbeschränkung und bei notwendigen Anschaffungen Anreize zum Kaufen nachhaltig hergestellter Produkte. Häufige Lösungsvorschläge sind dabei bestimmte Verbote von oder Steuern auf wenig nachhaltig hergestellte Produkte (Einwegplastikverbot bspw. in der EU, CO2-Steuer), um durch einen höheren Preis die Nachfrage zu senken. Dabei muss man aber vulnerable Gruppen besonders im Blick behalten. Vielleicht sind Menschen mit Behinderungen aufs Auto angewiesen und sollen nicht durch starke CO2 Steuern stärker belastet werden. Auch beim Kauf beispielsweise ökologisch und somit nachhaltiger produzierter Nahrungsmittel muss man beispielsweise auch daran denken, dass mit sinkendem Einkommen eines Menschen der Anteil, den Nahrungsmittel am Monatsbudget haben, steigt. Unterscheiden sich also die am schnellsten und sinnvollsten umsetzbaren persönlichen Verhaltensänderungen in verschiedenen sozialen Hintergründen? Wen treffen mögliche Maßnahmen also am meisten, wie kann den negativen Effekten vorgebeugt werden?

Mit Blick auf die notwendige Abfallminimierung und die Nutzung von Recyclingkreisläufen stellt sich die Frage, wie man diese möglichst einfach und attraktiv machen kann, beispielsweise durch Pfandsysteme oder lebensnahe Sammelstätten von recyclebaren Elektroteilen.

 

Die Grundsatzdebatte II: Wie kann nachhaltige Produktion sozialverträglich gefördert werden?

Aber auch die im allgemeinen Teil dieses Textes bereits angesprochene Produktionsseite der SCP-Medaille hat soziale Konsequenzen. Werden Unternehmen beispielsweise zu nachhaltigeren Produktionsmethoden und alternativen Materialien weitergebildet oder gar verpflichtet, kann (nicht muss) dies eine Preissteigerung zur Folge haben. Kritisch wird es, wenn dies Produkte des täglichen Lebens und der Grundsicherung betrifft (Nahrungsmittel, Obdach, Kleidung, Gesundheitsversorgung) und bestimmte gesellschaftliche Gruppen überproportional belastet. Wie kann die internationale Staatengemeinschaft also entweder die Preissteigerung verhindern oder welche Mechanismen möchte sie den Mitgliedsstaaten ans Herz legen, um diese sozial abzufangen? Welche Rolle können hierbei staatliche Subventionen spielen beziehungsweise welche spielen sie bereits (s. Subvention von Kohlestrom in manchen Nationen)? Auch die Rolle verlorener oder gar neuer Arbeitsplätze durch die neuen Produktionsmethoden ist für eine Sozialentwicklungskommission relevant. Schlussendlich ist auch nicht zu vernachlässigen, wen die Missachtung einer nachhaltigen Produktion langfristig am meisten treffen wird - denn es sind nicht diejenigen Bevölkerungsgruppen und Nationen, die den überbordenden Konsum gerade noch ankurbeln.

 

7. Hinweise zur Recherche

Grundsätzliche Informationen zum SDG 12 und dem Stand der Umsetzung gibt es insbesondere vom Deutschen Ministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit, dem BMZ und der deutschen SDG-Kampagne “17Ziele” unter den unten genannten Links. Wie weit die Umsetzung des SDG 12 in Ihrem Land ist, lässt sich sehr gut anhand der detaillierten Karten des SDG-Tracker (leider nur auf Englisch) nachverfolgen - in vielen Fällen finden sich auch nationale Berichte der einzelnen Länder zum Fortschritt bei diesem SDG durch eine kurze Google-Suche. Mit Blick auf die Punkte zur Diskussion sollten Sie einen Großteil Ihrer Recherche mit dem 10-Year Framework verbringen, wobei insbesondere der Zwischenbericht aus 2017 mit seinen “Lessons learned” und “Recommendations” relevant ist. Grundsätzliche Informationen zu den sechs enthaltenen Programmen finden Sie auf der Website des SDG12 Hub als Teil “One Planet Network” -Plattform. Für konkrete Ideen zu möglichen Maßnahmen der SCP-Förderung können Sie insbesondere auf das National Focal Point Handbook zurückgreifen.

 

8. Lexikon

Indikator:                        Wert, der genutzt wird, um etwas indirekt zu messen. Ein Indikator für das mathematische Können von Schüler*innen sind beispielsweise die Mathe-Noten.

Kapital:                        Alle finanziellen und Sachmittel sowie menschliche Arbeit, die einem Unternehmen oder einer Wirtschaft zur Verfügung stehen. Kurzum: Geld, Material und Arbeitskraft. Spricht man davon, einer Wirtschaft Kapital zu entziehen, so bedeutet das, dass eines dieses Kapitals - meist Geld- nicht zur Reinvestition (oder dem Recycling) genutzt werden, sondern sich außerhalb des Systems ansammeln und nicht mehr zur Verfügung stehen, sich also bspw. großes Vermögen bei einem Unternehmer ansammelt oder recyclebarer Müll verbrannt wird.

Konsum:                         Der Kauf und der Verbrauch von Produkten. Dies können bspw. Lebensmittel oder technische Geräte, aber auch Dienstleistungen sein.

Material-Fußabdruck:                Summe aller Materialen also insb. Rohstoffe und biologische Ressourcen, die abgebaut und verbraucht werden; vergleichbar mit dem Prinzip des CO2-Fußabdrucks.

Nachhaltigkeit:                        Eine Art und Weise, Dinge so zu tun, dass auch alle nachkommenden Generationen die selben Nutzungsmöglichkeiten haben.

  • Ökologische Nachhaltigkeit:                Ein Wirtschaften, das die Umweltverschmutzung minimiert, Rohstoffe nicht erschöpfend abbaut und das Klima möglichst wenig beeinflusst.
  • Soziale Nachhaltigkeit:                Ein Wirtschaften, das die Menschenrechte achtet und den Menschen durch langfristige Arbeitsstellen, faire Löhne und Chancen zur sozialen Teilhabe langfristig Sicherheit gibt.
  • Ökonomische Nachhaltigkeit:        Ein Wirtschaften, das nicht auf kurfristige Gewinne sondern den langen Bestand eines Unternehmens oder Wirtschaftssystems ausgelegt ist, um dessen Bestehen möglichst lange zu ermöglichen.

Planetare Grenzen:                Die maximale durch den Menschen nutzbare Menge einer Ressource, bspw. die begrenzte Menge an Erdöl und seltenen Erden oder der maximal mögliche CO2-Ausstoß bis zum Auslösen einer fatalen Klimaerwärmung.

SCP:                                 Kurz für den englischen Titel des SDG 12 (Sustainable Consumption and Production); oft verwendet um alle Programme und Maßnahmen zur Förderung des Entwicklungsziels gesammelt zu beschreiben.

Subventionen:                Staatliche Unterstützung der Privatwirtschaft in einzelnen Bereichen, bspw. als Steuererleichterungen beim Vertrieb von Sprit oder Geldzahlungen für den Bau von Solaranlagen.

Stakeholder:                        Aus dem Wirtschaftsbereich, inzwischen aber generalisiert verwendet: Anspruchsgruppen, also alle internen und externen Personengruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten (oder gemeinsamen UN-Programmen, Zielen oder Problemen) gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind.

Treuhandfonds:                Geldtopf, in den verschiedene Institutionen und auch Staaten Geld einzahlen und der durch die sog. Treuhänder verwaltet wird, die die Entscheidungshoheit über die Auszahlung und Verwendung der Gelder haben. In diesem Fall ist UNEP Treuhänder.

Vulnerable Gruppen:                Besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen, die durch (in diesem Kontext) politische Maßnahmen sehr viel stärker als andere Gruppen betroffen sind, bspw. Haushalte mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Menschen ohne Lohnarbeitsplatz, Menschen mit ungedeckten Grundbedürfnissen, Menschen in strukturschwachen Regionen.

 

9. Quellenangaben und weiterführende Links

 

 

 

description Positions- und Arbeitspapiere

Bisher wurden zu diesem Thema keine Papiere eingereicht.

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